VW-Camper

Camping bedeutet für mich Freiheit, Gelassenheit und eine gute Zeit in fremden Ländern zu verbringen. Deshalb habe ich mir vor fast genau einem Jahr, gemeinsam mit meinem Freund, einen Kindheitswunsch erfüllt und einen alten VW-Camper gekauft. In diesem Artikel erzähl ich euch die Geschichte von unserem geliebten Campingbus Bob, nehme euch mit in die Umbauphase und berichte von unseren bisherigen Reiseerlebnissen.

Eigentlich war es immer nur eine Traumvorstellung, gemeinsam mit einer lieben Person im eigenen VW-Camper zu sitzen und andere Länder zu bereisen. Doch durch Zufall hat sich genau dieser Traum im Sommer 2020 erfüllt. Beim gelegentlichen Durchstöbern einiger beliebter Autovermittlungsplattformen haben wir ihn entdeckt: einen VW LT 28 mit Hochdach. Ohne lange darüber nachzudenken haben wir uns nach einer Besichtigung des Campers dafür entschieden Bob (wie wir ihn liebevoll nennen) in unsere kleine Familie mitaufzunehmen.

Oldtimerkauf: Darauf solltest du achten!

Beim Autokauf ist besonders bei Oldtimern (unser Bus ist 30 Jahre alt) wichtig, auf Roststellen und andere „Altersspuren“, wie beispielsweise kilometerbedingte Motorschäden zu achten. Kontrolliert auch, ob das Fahrzeug regelmäßig beim Service war. Macht unbedingt eine Probefahrt bei der Besichtigung des Fahrzeuges und seht euch alles sehr genau an. Gerade in den letzten Jahren wurden VW-Busse immer beliebter und deshalb werden die Fahrzeuge mittlerweile oft für einen viel zu hohen Preis angeboten. Macht euch deshalb unbedingt vorab schlau und schaut euch die Angebote von mehreren Anbietern an.

Tipp: Beim ÖAMTC könnt ihr einen Ankaufstest machen, da werden alle Mängel und Probleme aufgelistet und ein gerechter Verkaufspreis genannt.

Unser Bus war bereits bei der Besichtigung mit Küchenzeile, Bett, Sitzecke, Waschbecken und Schränken aus Zirbenholz ausgestattet und hat deshalb etwas mehr gekostet. Trotzdem wussten wir bereits am Anfang, dass wir einige Dinge verändern, verschönern und reparieren müssen – kalkuliert dies also beim Kaufpreis (unseren Camper haben wir schließlich für 7.500€ gekauft) mit ein und versucht so einen gerechten Preis zu verhandeln.

Mission Possible: unser VW Camper Bob wird verschönert

Wie bereits erwähnt, dachten wir uns schon beim Kauf, dass wir einiges verändern müssen und wollen. Bedenkt also beim Kauf eines Oldtimers die Tatsache, dass sehr viel Arbeit, Geld und Leidenschaft hineingesteckt werden muss. Mein Freund hat zum Glück keine zwei linken Hände und kümmert sich häufig um technische oder handwerkliche Arbeiten. Ich bin für Deko und Farbgebung zuständig. Wir haben damals unseren Bus in Weiß gekauft. Wobei Weiß fast etwas übertrieben formuliert ist, der Bus war mit mehreren verschiedene Weiß- und Grautöne an der Außenseite lackiert. Für uns war also klar, gerade außen muss einiges getan werden; natürlich auch um den Rost den Kampf anzusagen.

Da wir beide gerne „basteln“ haben wir uns dazu entschieden den kompletten Camper eigenhändig zu lackieren. Wir haben uns dafür bei einem Baumarkt gezielt beraten lassen, um den Rost zu entfernen und die passende Farbe für die Autoteile zu finden.

Kleiner Tipp: Die VW-Camper-Community ist riesig und somit gibt es  für viele Fragen zum Thema Selbstumbau Tipps und Tricks in verschiedenen Internetseiten, wie dem Outdoor-Magazin, oder Blogs wie Meerdavon.

VW-Camper Umbau

Neben der Außenfarbe haben wir mittlerweile auch ein neues Gaspedal, eine Bettverlängerung, neue Schränke und eine neue Arbeitsfläche gebastelt. Das ist natürlich noch nicht alles, in Zukunft wollen wir uns um die Lackierung der Fahrerkabine, ein Dachfenster und ein eingebautes Schuhregal kümmern. Also wie ihr seht, ist immer etwas zu tun. Aber genau das macht für mich persönlich einen alten VW Bus aus. Das gemeinsame Basteln, Grübeln und Gestalten lässt einen zusammenwachsen und man kann immer wieder kreativ das eigene Zuhause auf vier Rädern verändern.

Der Urlaub mit einem VW Camper beginnt bei Kilometer 0

Wie man so schön sagt: Der Weg ist das Ziel. Diesen Satz kann ich als Camperin absolut bestätigen, denn im Gegensatz zum Anreisestress per Flugzeug oder Auto gehört zum Campingurlaub die Reise selbst schon zum Urlaub dazu. Unser Bus fährt maximal 100km/h und das auch wirklich nur bei flachen und geraden Strecken. Mit Eile ist hier also nichts! Aber genau das schätze ich an dieser Art des Reisens so sehr. Begleitet von unseren Lieblingsliedern fahren wir häufig abseits der überfüllten Autobahnen und Schnellstraßen durch Dörfer und kleine Städte. Das ein oder andere spontane Konzert meinerseits ist dabei natürlich inbegriffen. Dadurch erhalten wir einen viel besseren Einblick in das Land, in dem wir gerade unterwegs sind und erkunden häufig versteckte Paradiese, an denen wir kurz stehen bleiben und eine Pause machen können.

Mein Tipp für die Reise: Packt euch genügend Snacks und Getränke ein, damit ihr auch ohne lange Pausen weiterkommt.
Ausblick aus VW-Camper

Planung ist das A und O. Oder etwa doch nicht?

Bei der Planung unserer Reisen lassen wir uns häufig so viel wie möglich offen und buchen meist nur den ersten Campingplatz. Dadurch bekommt man die Möglichkeit die Reise individuell zu gestalten und an Orten, an denen es einem gut gefällt, länger zu bleiben. Falls jedoch ein Ort dabei sein sollte, der einem nicht so zusagt, packt man den Campingtisch und die Stühle wieder ein und macht sich weiter auf den Weg. Diese Art des Reisens geht natürlich auch ohne Camper, ich selbst war bereits mit Mietautos oder per Interrail-Ticket unterwegs und hab immer nur Etappe für Etappe geplant.

Falls ihr euch noch nicht bereit für einen eigenen VW-Camper fühlt, kann natürlich auch ein Campingbus geliehen werden. Achtung! Auch hier sind die Preise manchmal unverschämt, also informiert euch lieber etwas umfassender, bevor ihr in eine Preisfalle tappt.

Aber egal ob mit dem eigenen Camper, oder mit einem Mietwagen. Diese Art des Reisens ist und bleibt einfach wunderschön! Für diejenigen, die ihre Sommerferien nicht unterwegs, sondern in Salzburg verbringen wollen, haben wir hier Tipps für den nächsten Ausflug zusammengefasst.

In diesem Sinne, have a nice trip!

Eure Bianca

Witzig, spontan und ja, das war’s: Bianca ist eine wahre Tirolerin und scheut sich auch nicht, dies mit ihrem Dialekt zu unterstreichen. Sie liebt es die Welt zu entdecken und fühlt sich mit ihrem Camper „Bob“ überall ein bisschen zuhause. In ihrer Zweitheimat Salzburg studiert Bianca Kommunikationswissenschaft und steuert mit Vollgas auf den Master zu.

P.S.: In meinem zweiten Teil zum Thema VW-Camper wird es Tipps und Tricks zum Thema Campen geben. Ich erzähle euch, worauf bei der Campingplatzsuche geachtet werden muss und gebe Tipps zu preiswerten Reisen. Zusätzlich findet ihr eine Packliste für euren nächsten Roadtrip.

Photo-Credits: Redakteurin

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