Binaurale Beats Kopfhörer

Du sitzt bereits seit Stunden vor dem Laptop, aber hast eigentlich noch nichts gemacht? Durch Homeoffice, Distance Learning und Co sinkt deine Konzentration von Tag zu Tag und selbst das Abschalten des Smartphones bringt nichts mehr? Am Abend fühlst du dich schlapp und kannst trotzdem nicht einschlafen? Binaurale Beats sollen dir bei genau diesen Schwierigkeiten helfen und mehr Entspannung, aber auch Kreativität und Konzentration bringen.

Konzentrationssteigerung mithilfe einzelner Töne? Das klang für mich erstmal etwas seltsam. Musik ist für mich eines der wichtigsten Dinge in meinem (Uni-)Alltag und die Kopfhörer müssen immer dabei sein, doch dabei höre ich am liebsten meine Lieblingssongs oder den ein oder anderen Podcast. Doch vor einiger Zeit bin ich auf Binaurale Beats gestoßen. Freund*innen von mir hatten auch schon positive Erfahrungen damit gemacht, somit war ich neugierig die Wirkung dieser ganz speziellen Töne selbst zu testen. Im folgenden Blogartikel erfahrt ihr alles Wissenswerte rund um Binaurale Beats, die Entstehung und die Wirkung und schlussendlich meine eigene Einschätzung nach meinem Selbsttest während des Schreibens meiner Masterarbeit.

Binaurale Beats: Allgemeines über die Schwingungen aus dem Kopfhörer

Bereits 1893 soll der Physiker Heinrich Wilhelm Dove die Entdeckung der stimulierenden Binauralen Beats entdeckt haben. Unter den Beats für mehr Konzentration und Entspannung versteht man Töne aus zwei vollkommen unterschiedlichen Frequenzbereichen. Diese verschiedenen Töne hört man dabei aber gleichzeitig und die Differenz der Frequenzen überschneidet sich. Diese Überschneidung geschieht dabei aber nicht im Gehör, sondern im Gehirn. Wichtig bei der Nutzung von Binauralen Beats ist, diese mit Kopfhörern zu hören. Die Unterschiede zwischen den Frequenzen sind so gering, dass sie meist über Lautsprecher nicht wahrgenommen werden können. Die Beats regen Hirnwellen im Gehirn an und stimulieren diese.

Binaurale Beats Mann auf Straße

Die Binauralen Beats bestehen aus einem gleichmäßigem Piepen aus Sinustönen. Dabei wirken die Beats auf uns Menschen eher rau und unangenehm. Die Beats werden deshalb in den meisten Fällen von Naturtönen oder Meditationsmusik begleitet, um das Zuhören angenehmer zu gestalten.

Wichtig: Binaurale Beats sollen von Menschen mit epileptischen Anfällen nicht gehört werden, hier kann es sonst zu einer negativen Stimulierung kommen!

Wahrnehmung und Wirkung der Beats

Die oben beschriebenen unterschiedlichen Frequenzen der Beats sind kaum wahrnehmbar und liegen meist unter 30Hz. Die Stimulierung der Töne führt jedoch zu der Annahme, dass dadurch verschiedene Gehirnfrequenzen (Brainwaves) angesprochen werden. Auf diese Weise werden verschiedene Effekte ausgelöst. Binaurale Beats können in den verschiedensten Bereichen eingesetzt werden und haben die unterschiedlichsten Wirkungen. Die Beats sollen einerseits Konzentration und Kreativität steigern, Leistungsfähigkeit fördern und die Stimmung verbessern. Andererseits führen die Beats zu mehr Entspannung und verbessern den Schlaf. Doch diese Beats können nicht nur bei Homeoffice und Co eingesetzt werden. Auch für die Sportskanonen unter euch sollen diese Töne wirken und dafür sorgen, dass die Leistungsfähigkeit gesteigert wird.

„Binaurale Beats sind in ein in der Hörforschung gut etabliertes Phänomen, die wahrscheinlich im Hirnstamm ihren Ursprung haben, aber eben auch kortikale Hirnregionen mit der Frequenz des “Beats“ synchronisieren. Die Idee, dass man das ausnutzen kann um z.B. die Befindlichkeit zu verbessern hängt mit der weit verbreiteten Ansicht zusammen, dass bestimmte Gehirnrhythmen 1-zu-1 mit bestimmten mentalen Zuständen einhergehen: z.B. Alpha Aktivität = Entspannung. Diese “theoretische“ Basis teilt der Ansatz mit anderen Varianten der non-invasiven Hirnstimulation und ist sicherlich leider zu trivial. Das soll aber nicht heißen, dass es nicht gut tut … die Frage wäre halt dann nur wie“ – Univ.-Prof. Dr. Nathan Weisz (Physiologische Psychologie an der PLUS)

Binaurale Beats und Masterarbeit: Erfahrungen zum Selbsttest

In der letzten Woche habe ich mich also dem Selbsttest gestellt. Mitten im Schreibprozess meiner Masterarbeit habe ich meine Kopfhörer geschnappt und anstatt meiner Indie- und Rock-Playlists einmal eine Binaurale Beats Playlist auf Spotify angehört. Dabei gibt es bei den verschiedenen Plattformen und Anbietern (Spotify, Youtube, …) die unterschiedlichsten Playlists: von Meditation und Entspannung zu Konzentration und Motivation – alles mithilfe von Binauralen Beats natürlich. Anfangs waren die Töne sehr ungewöhnlich und erinnerten mich irgendwie an den Walgesang in Findet Nemo, aber mit der Zeit gewöhnte ich mich daran. Die meisten der „Lieder“ werden mit natürlichen Klängen von Wasserrauschen oder dem Geräusch von Wind und Blätterrauschen begleitet. Andere werden mit einer Art Meditationsmusik hinterlegt, diese sind eindeutig meine Favoriten – auch wenn man die Musik ja nicht wegen dem Geschmack hört. Die Lieder dauern meist länger und behandeln verschiedene Hoch- und Tiefgefühle, welche abwechselnd vorkommen. Ich muss sagen, ich finde die Binauralen Beats haben eine Zeit lang eindeutig meine Konzentration ansteigen lassen und auch dazu geführt, dass ich motivierter und gezielter an meiner Masterarbeit gearbeitet habe.

Trotzdem habe ich gemerkt, dass die Beats auf Dauer nichts für mich sind, denn nach ca. 1h waren mir die Klänge eindeutig zu anstrengend und führten dazu, dass ich gestresst in meine Tastatur tippte. Das konzentrierte und gute Gefühl war dann verschwunden und ich war froh, als ich die Playlist stoppen und zurück zu meinen Lieblingssongs kommen konnte.

Binaurale Beats Laptop

Mein Fazit zum Lernen mit Binauralen Beats

Für mich ist Musik eine Art Belohnung und ein absoluter Stimmungsmacher. Besonders an Tagen, an denen ich nur vor dem Laptop sitze und den Theorieteil meiner Masterarbeit abarbeite. Auch wenn ich dabei hin und wieder abschweife, bevorzuge ich es mit guter Musik im Ohr vor meinen Büchern zu sitzen und hin und wieder einen kurzen Dancemove zu machen. Fazit also: Für die ein oder andere Aufgabe, bei der man wirklich konzentriert sein muss, oder auch zum Lernen kann ich Binaurale Beats nur wärmstens empfehlen. Aber Achtung: Pausen zwischendurch nicht vergessen, sonst können die Töne schnell zu Stress führen.

Wenn euch das Thema interessiert und auch ihr Binaurale Beats bei der nächsten Lernsession ausprobieren wollt, findet ihr hier eine passende Playlist dazu.

Eure Bianca

Witzig, spontan und ja, das war’s: Bianca ist eine wahre Tirolerin und scheut sich auch nicht, dies mit ihrem Dialekt zu unterstreichen. Sie liebt es die Welt zu entdecken und fühlt sich mit ihrem Camper „Bob“ überall ein bisschen zuhause. In ihrer Zweitheimat Salzburg studiert Bianca Kommunikationswissenschaft und steuert mit Vollgas auf den Master zu.

Photo-Credits:
Titelbild: Alphacolor via Unsplash
Bild Mann:
Ross Sneddon via Unsplash
Bild Laptop:
Jelle van Leest via Unsplash

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