Covid-19. Dieser Begriff ist nun niemandem mehr fremd. Was viele von uns zunächst als Krisensituation fernab in China wahrgenommen haben, beschäftigt nun die ganze Welt. Auch in Österreich war es bis vor wenigen Wochen noch recht still, was das Thema Coronavirus betraf. Zu Beginn gab es lediglich ein paar Einzelfälle, bei denen man von einer Infektion ausging. Bei unserem Nachbarn Italien bemerkte man jedoch die stets schlimmer werdende Lage. Und dann ging alles sehr schnell. Und heute am 17. März? Heute herrscht eingeschränkter Ausgang für alle Österreicher*innen. Was das nun für unser Studium an der Uni Salzburg heißt und wie Studis darauf reagieren? Das lest ihr jetzt.
Nachdem am Montag, den 10. März, bereits die Uni in Tirol dichtgemacht hat, wurden am Dienstagvormittag, den 11. März, von der Bundesregierung neue Maßnahmen gesetzt – mit dem vorrangigen Ziel, die Ausbreitung des Virus zu stoppen. Eine dieser Maßnahmen besagte, dass an allen österreichischen Universitäten und Hochschulen spätestens ab dem kommenden Montag – das wäre der 16. März gewesen – keine Präsenzlehrveranstaltungen mehr abgehalten werden dürfen. Als ich von diesen Maßnahmen erfuhr, war ich gerade auf dem Weg in die Uni, zu meiner ersten Lehrveranstaltung dieses Semesters. Bereits diese Nachricht kam für viele überraschend. Noch viel mehr überraschte es die meisten Studierenden aber, als diese Maßnahme nicht erst am Montag, sondern noch am selben Tag innerhalb weniger Stunden umgesetzt wurde: Um zirka 12:30 Uhr wurde eine Massenmail an alle Studierenden der Paris-Lodron-Universität Salzburg ausgesandt, dass der Beschluss der Bundesregierung bereits gilt und ab sofort keine Präsenzlehrveranstaltungen mehr stattfinden dürfen.
Coronavirus Uni Salzburg: Die Uni macht erstmal dicht, aber wie soll’s mit uns Studierenden weitergehen?
Dass so schnell wie möglich gehandelt werden muss, darüber ist man sich inzwischen einig. Dennoch waren die ersten Gedanken vieler Studierender mit der Frage verbunden, wie es denn jetzt mit ihrem Studium weitergehen wird. Und diese Frage ist auch berechtigt.
Kommt das nicht alles schon etwas sehr schnell? Sind die ganzen Maßnahmen nicht doch etwas übertrieben? Warum muss man deswegen gleich alles dichtmachen?
Am Anfang der Situation wirkten die Maßnahmen doch etwas übertrieben in den Augen vieler Studis. Dennoch stand fest: Man muss die Verbreitung des Virus irgendwie eindämmen und das schnellstmöglich.

Viele Studentinnen und Studenten kamen gerade erst aus ihrer Semesterpause, hatten den ganzen Februar über frei und haben jetzt vermutlich noch einen weiteren Monat Uni-Ferien. Wie diese Zeit wohl überbrückt wird? Immerhin gibt es in Salzburg auch viele Studis, die von Studienbeihilfe abhängig sind.
Wehe ich brauche deswegen ein Semester länger.
Klingt hart, könnte aber die Realität werden. Niemand möchte ein Zusatz-Semester dranhängen müssen. Sei es aus zeitlichen oder geldtechnischen Gründen.
Die Frage wie diverse Lehrveranstaltungen beurteilt werden, bei denen sich beispielsweise die Note nur durch mündliche Mitarbeit zusammensetzt, ist derzeit noch offen. Viele Studierende machen sich dahingehend aber bereits jetzt Gedanken dazu. Wird dann ab Mai generell strenger benotet? Wie soll man denn einen „quasi verlorenen“ Monat nachholen? Fakt ist, dass es dazu von Seiten der Uni und von Professor*innen eine faire Lösung braucht. Solltet ihr euch übrigens zu einem bestimmten Zeitpunkt irgendwie ungerecht behandelt fühlen, so wendet euch bitte an eure Studienvertretung oder an die ÖH – die haben für solche Anliegen immer ein offenes Ohr und setzen sich gerne für euch ein!
Trotzdem möchte ich auch festhalten, dass es auch an uns Studis liegt, die Situation so gut es geht zu handhaben. Wir sollten beispielsweise jetzt nicht einen Monat lang nichts machen, auch wenn ein*e Professor*in mal keine LV-Unterlagen bereitstellt. Prüfungen sind zwar derzeit auf Eis gelegt, doch dabei wird es vermutlich nicht bleiben.
Und wie sieht‘s mit dem versprochenen E-Learning aus? Funktionieren die Online-Lehrveranstaltungen?
Angesichts der rasanten Entwicklungen zum Thema Coronavirus versucht die Universität Salzburg wie andere Hochschulen auch ihren Lehrbetrieb so gut es geht via Distance- sprich E-Learning anzubieten. Damit dies möglich ist, arbeiten unzählige Mitarbeiter*innen der Uni aktuell auf Höchstbetrieb.
Ich bin gespannt, wie unsere Professoren, die doch sehr veraltete Methoden haben, ihre Lehrveranstaltungen abhalten wollen und hoff‘ einfach, dass alles so bald wie möglich funktioniert, um auch meine Arbeit künftig gut planen zu können.
Wie gut die tatsächliche Umsetzung von E-Learning uniweit dann funktioniert, zeigt sich noch. Jede*r Professor*in handhabt das ganze Thema immerhin etwas anders, wie es scheint. Für die meisten Lehrveranstaltungen wurden bis jetzt nur vereinzelt Unterlagen und manchmal auch Übungsaufgaben an uns Studierenden ausgeschickt. Zudem finden aktuell nur in wenigen Fällen Online-Lehrveranstaltungen statt. Doch das wird sich hoffentlich bald ändern. Beispielsweise funktioniert es am Fachbereich der Informatik ziemlich gut. So sollte es ja auch sein. Dort werden derzeit Google Meetings sowie Slack verwendet. Die LVen dazu haben sogar noch am selben Tag, als die Maßnahme bekannt gegeben wurde, stattgefunden. Bei euch finden keine Online-Kurse statt? Bei mir auch nicht. Und mich wundert’s nicht mal. Die meisten Fachbereiche haben dafür anscheinend einfach zu wenig Kapazitäten.

Wenn es mit dem E-Learning nicht so gut klappt: Habt Geduld und bleibt positiv!
Was sich außerdem als schwierig herausstellen kann, ist, dass man vermutlich oft erst sehr verspätet Rückmeldung auf Mails bekommen wird. Wenn an großen Fachbereichen über 100 Studierende für das Semester gemeldet sind, kann ich mir schlichtweg nicht vorstellen, dass die Professorin oder der Professor auf alle Mails zeitnah antworten kann. Doch dafür gibt es hoffentlich dann baldmöglichst Studienassistent*innen und/oder Tutor*innen, an die man sich bei Fragen wenden kann.
Der Status quo ist also, dass wir alle noch recht im Ungewissen sind, wie das restliche Semester ablaufen wird und welche Konsequenzen die aktuelle Situation haben wird. Und dennoch: Wir sollten auch in dieser für uns alle schwierigen Lage versuchen, so gut es eben geht, positiv zu bleiben. Den meisten gelingt das auch ziemlich gut, muss ich sagen. Das liegt vermutlich auch daran, wenn wir ehrlich sind, dass etliche von uns über die verlängerten Ferien auch nicht gerade klagen. Und wenn euch ganz langweilig ist, wie wäre es dann mit einem neuen Hobby wie zum Beispiel Origami?
Was bleibt noch zu sagen? Checkt regelmäßig eure E-Mails und schaut regelmäßig auf der Website der Uni Salzburg für aktuelle Informationen vorbei. Gleiches gilt natürlich auch für die diversen Infokanäle der Uni in den sozialen Netzwerken und den Blog. Und natürlich: Passt auf euch auf und bleibt zuhause!
Eure Sabrina

Sabrina kommt vom Salzburger Land, aus dem schönen Tennengau um genau zu sein. In der Stadt Salzburg hat sie jedoch ihr Faible für Prosa, Journalismus und andere literarische Genres entdeckt – Hauptsache sie haben „Schmackes“.
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