Im Sommersemester 2015 habe ich mich für sechs Monate in die aufregende Welt des Orients begeben: ein Auslandssemester in Istanbul. Eine unvergessliche Zeit sollte auf mich warten, zwischen Moscheen, Kebap und wilden Erasmus-Partys.
Hier erzähle ich euch von meinen persönlichen Eindrücken, den positiven und den negativen Seiten. Im sechsten und letzten Teil meiner Auslandsreihe ziehe ich nun mein Fazit, das ich einige Wochen nach meiner Rückkehr nach Deutschland verfasst habe.
Mein Rückblick auf Istanbul
Mittlerweile ist es schon ein paar Wochen her, dass ich aus der Türkei abgereist bin. Istanbul war für sechs Monate mein Zuhause und ich habe mich dort auch wirklich wohl gefühlt. Ich hatte zudem rundum Glück mit allem. Die Bahçeşehir Universität ist super ausgestattet, hat kompetente Dozent*innen und kann vor allem mit ihrer Lage direkt am Bosporus punkten. Meine Unterkunft, die ich auf den letzten Drücker und sehr spontan gefunden hatte, war zentral, günstig und hielt drei tolle Mitbewohner für mich bereit. Ich musste also nicht, wie so manch andere*r dreimal während des Semesters umziehen. Ich habe wunderbare Freund*innen aus der ganzen Welt gefunden und mit ihnen so manches Abenteuer erlebt.

Keines dieser Dinge möchte ich je missen und natürlich ist auch Istanbul selbst als Stadt unglaublich. Durch die sechs Monate bekam ich so viele verschiedene Eindrücke von den Türk*innen und ihrer Kultur, die meinen Horizont ungemein erweitert haben. Eindrücke, die ich in einer normalen Urlaubswoche nicht einmal ansatzweise hätte erfassen können.
„No risk no fun!“
Es klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Aber es gibt nichts, worüber ich mich beklagen könnte. Selbst die nervigen Behördengänge, die ein Nicht-EU-Land mit sich bringt, klappten bei mir (allerdings auch wegen guter Vorbereitung) reibungslos.
Man geht bei einem Auslandssemester immer ein paar Risiken ein. Nach Istanbul bin ich zum Beispiel ohne eine feste Unterkunft und ohne Türkischkenntnisse gereist. Doch ich bin froh, dass ich all diese Risiken eingegangen bin und somit nicht nur ein unvergessliches Auslandssemester erleben konnte, sondern auch selbstständiger und selbstsicherer geworden bin. Mein etwas eingerostetes Englisch hat sich mehr als verbessert und auch ein paar Türkischkenntnisse nehme ich nun mit nach Hause.
Ausland in der Zukunft
Deswegen kann ich ein Auslandssemester jedem nur ans Herz legen. Es ist in jeder Hinsicht ein Gewinn (selbst, wenn man schlechte Erfahrungen macht, aus denen man immerhin lernen kann). Istanbul wird mich nicht zum letzten Mal gesehen haben. Meine türkischen Mitbewohner sagten bei unserer Verabschiedung, dass ich nun immer ein Zuhause bei ihnen haben werde. Meine Reiseliste hat sich nun auch um viele Orte erweitert, da ich meine Freund*innen auf der ganzen Welt besuchen möchte und ihnen auch mein Zuhause in Salzburg zeigen möchte. Auch ein weiteres Auslandssemester, das ich dann im Masterstudium absolvieren würde, steht für mich so gut wie fest. Allerdings möchte ich – auch wenn Istanbul genial war – da dann etwas Neues ausprobieren.

Falls ihr noch mehr zu meiner Zeit in Istanbul wissen möchtet – hier geht’s zu Teil 1, 2, 3, 4 und 5 meiner Beitragsreihe. Dort erfahrt ihr, wie meine ersten Eindrücke waren und ich erzähle euch von der Wohnungssuche, dem türkischen Uni-Alltag, dem Istanbuler Nachtleben und von meinen Erlebnissen in der Fastenzeit.
Eure Ina

Ina sollte sich eigentlich auf ihre Masterarbeit konzentrieren, widmet sich aber zur Zeit viel lieber anderen Dingen: Sie erkundet die Welt leidenschaftlich gerne mit ihrer Kamera, macht Radio, gestaltet das Unileben mit der StV KoWi ein bisschen bunter und schreibt für diesen Blog, wenn sie nicht gerade feministische Bücher liest.
Bilder: Redakteurin