Liebe Freunde des grenzenlosen Chaos und der immerwährenden Verplantheit – wer kennt’s denn nicht: Termine über Termine. Da macht sich schon gern mal frühzeitige Alzheimer-Demenz bemerkbar. Zumindest ich für meinen Teil muss mir so gut wie alles aufschreiben, damit ich es nicht vergesse. Und hierbei entscheide ich mich meist für den analogen Weg, obwohl wichtige Deadlines auch im Smartphone-Kalender notiert werden. Doch irgendwann reicht der Platz nicht mehr aus und am Ende ist meist alles nur noch unübersichtlich und hilft gar nicht mehr weiter. Ich habe die Lösung für euch: Bullet Journaling.
Organisationslevel over 9000
Ein sogenanntes Bullet Journal zu führen ist schon länger im Trend und der Hype darum eigentlich ziemlich groß. Diese Art sein eigenes Leben, die Arbeit oder ganz andere Sachen zu organisieren ist vor einpaar Jahren durch Ryder Carroll bekannt geworden. Falls euch die Entstehungsgeschichte des Bullet Journalings interessiert, könnt ihr diese auf seiner Website nachlesen. Ryder Carroll hat quasi durch Zufall ein System gefunden, das nun vielen Menschen hilft, Termine zu planen und Gedanken festzuhalten. Dafür hat er eine besondere Methode entwickelt, die ich euch nun vorstellen möchte.

Die Essentials eines Bullet Journals
Aus so gut wie jedem leeren Notizbuch lässt sich ein Bullet Journal machen. Ganz egal, ob kariert, liniert, gepunktet oder gar nichts davon. Und auch das Format ist völlig frei wählbar. DinA5 ist wohl die gängigste Größe und bietet meiner Meinung nach die perfekte Mischung aus Handlichkeit und genügend Platz. Bei der Auswahl des Notizbuches gibt es ansonsten nur eines zu beachten: Die Papierstärke. Je dünner das Papier, desto eher können Stifte durchdrücken und unschön auf der anderen Seite durchscheinen. Als Orientierung: Normales Druckerpapier hat 80g.
Neben einem Notizbuch und ein paar Stiften zählen der Index, also ein Inhaltsverzeichnis, ein Future Log sowie Monthly, Weekly und gegebenenfalls auch Daily Logs zu den Basiselementen eines Bullet Journals. Was für Logs, fragt ihr euch? Damit sind eigentlich nur spezielle Übersichten für einzelne Monate, Wochen oder auch Tage gemeint. Diese Logs oder auch Spreads können so gestaltet werden, wie es einem lieb ist: Listen, Tabellen, einzelne Kästchen oder kreative Formen – die Gestaltungsmöglichkeiten sind unbegrenzt.

Für mein Bullet Journal habe ich mich zunächst für eine minimalistische Übersicht der zwölf Monate des Jahres entschieden. Diese Darstellungsart hat zwei Mankos: Das Schreiben der kleinen Ziffern ist auf die Dauer lästig und wenn man nicht konzentriert mitzählt, ergeben sich schnell Fehler. Dennoch mag ich das Endresultat eigentlich sehr gern, da es einen guten Überblick über das gesamte Jahr verschafft. Mein Future Log ist ebenfalls nicht sonderlich aufwendig. Die einzelnen Monate habe ich so aufgelistet, dass ich die wichtigsten Termine notieren kann. Dadurch lässt sich wertvolle Zeit sparen.
Problemlos Termine im Blick
Wer sein Bullet Journal nur als Terminkalender verwenden möchte, der kann dann mit einem detaillierten Monatsplan weitermachen. Darauf folgt eine Wochenübersicht und wenn nötig kann man auch eine Doppelseite für einen einzelnen Tag verwenden. Je nachdem, wie viele Termine und Notizen du aufschreiben willst. Jedoch lassen sich auch noch viele andere Dinge in einem Bullet Journal festhalten: Ziele, Wünsche, Watch-Listen, Reisepläne und und und – eigentlich so ziemlich alles. Als sehr praktisch erweist es sich beispielsweise auch, eine eigene Liste für Geburtstage anzulegen.

Wie du dein Bullet Journal gestaltest, bleibt gänzlich dir überlassen. Ich persönlich finde es motivierend, wenn ich mir zu jedem einzelnen Monat ein einheitliches Theme aussuche. Dazu muss man auch kein grandioser Künstler sein, bin ich schließlich auch nicht. Mit einfachen Doodles oder inspirierenden Schriftzügen kann man sein Bullet Journal individuell gestalten und möglicherweise bekommt man dadurch auch mehr Lust, öfter in den Planer rein zu sehen. Das ist nämlich auch eines der Ziele, die ein Bullet Journal verfolgt. Problemlos die monatlichen Termine im Visier zu haben, lautet die Devise.

Habit Tracker für mehr Disziplin?
Wie oft mache ich Sport? Wann gehe ich schlafen? Ernähre ich mich ausgewogen? Diese und viele weitere Angewohnheiten und Routinen lassen sich sehr gut mit einem sogenannten Habit Tracker festhalten. Am besten monatsweise. Somit bekommst du einen Überblick, welche Dinge du wie oft tust oder auch nicht tust. Monatliche Tracker können dir dabei helfen, bestimmte Ziele konsequent durchzuhalten bzw. zu erreichen.
Grundsätzlich kannst du dir auch ohne ein Bullet Journal einen Habit Tracker anlegen. Alles was du dafür brauchst, ist ein Blatt Papier und einen Stift. Optional kann auch mit verschiedenen Farben gearbeitet werden. Die Umsetzung ist wirklich einfach: Der Tracker listet all das auf, was du täglich ausführen und berücksichtigen möchtest. Diese Dinge werden dann aufgeschrieben und am Rand kommen die Tage des laufenden Monats hinzu. Um die Tage, an denen du die Gewohnheit gemacht hast, zu kennzeichnen, eignen sich am besten kleine Kästchen, die am Ende des Tages ausgemalt oder abgehakt werden können.

Synchron zum Habit Tracker kannst du nach Belieben auch andere Dinge tracken. Ich persönlich habe mich dazu entschieden, im Mai meine Stimmungen festzuhalten. Dazu habe ich mir 31 kleine Kästchen vorgezeichnet und verwende je nach Stimmungslage eine andere Farbe, um es auszumalen. Mal sehen, wie bunt die Kästchen am Ende des Monats sind.
Ob du nun die Methode des Bullet Journalings nutzt, um schnelle To-Do-Listen übersichtlich zu sammeln, oder, ob du deine Aufgabenplanung in ganze Kunstwerke verwandeln willst, bleibt ganz dir überlassen. Tob‘ dich einfach aus (oder eben nicht)!
Eure Sabrina

Sabrina kommt vom Salzburger Land, aus dem schönen Tennengau um genau zu sein. In der Stadt Salzburg hat sie jedoch ihr Faible für Prosa, Journalismus und andere literarische Genres entdeckt – Hauptsache sie haben „Schmackes“.
Bilder: Redakteurin