Seid ihr theater- und opernbegeistert? Mögt ihr lustige, unterhaltsame Stücke und das alles auch noch gesungen? Dann habe ich hier den perfekten Kulturtipp für euch – scrollt runter und lasst euch verzaubern von einer Welt des Operngesangs!
Ostern rückt immer näher und somit ist auch wieder die Zeit für die Osterfestspiele gekommen. Seit Anfang April heißt es deshalb wieder: Auf ins Theater! Neben einem Programm für Kinder, Orchesterkonzerten und Diskussionen rund um das musikalische Angebot, stach mir besonders die Oper „Die Meistersänger von Nürnberg“ ins Auge. Warum? Vermutlich, weil ich Herausforderungen liebe. Immerhin ist eine Oper von Wagner in der Regel keine leichte Kost, wenn ihr versteht. Was diese Oper nun zum besonderen Highlight der Salzburger Opernszene macht, erfahrt ihr, wenn ihr jetzt weiterlest.
„Die Meistersinger von Nürnberg“ – oder doch eher von „Salzburg“?
Salzburg strotzt nur so vor kulturellen Angeboten – ob es nun Museen, Konzerte oder Theaterabende sind: hier findet sich alles. Und auch in diesem April bieten die jährlichen Osterfestspiele ein reichhaltiges Angebot für jeden Geschmack! Ich für meinen Teil entschied mich Anfang des Monats für einen Besuch der Oper von Richard Wagner mit dem etwas holprigen Titel „Die Meistersinger von Nürnberg“.

Worum es in den drei Akten geht? Kurz gesagt, dreht sich die Handlung wie in den meisten Opern um Beziehungen, Liebschaften und daraus folgende Verwicklungen. Schlussendlich geht es um eine Heirat: ein Goldschmied verspricht demjenigen seine Tochter Eva, der sich im Wettstreit der „Meistersinger“ als der beste Sänger hervortut. Walther von Stolzing will ein solcher Meistersinger werden. Er bewirbt sich für den Wettbewerb, schafft es jedoch trotz der guten Ratschläge von David, einem Bekannten, ungerechterweise nicht, aufgenommen zu werden. Eva und Walther entbrennen trotz aller Hindernisse in Liebe zueinander. Letztendlich schafft er es mithilfe einiger Tricks doch noch zum Meistersinger aufzusteigen. Ein glückliches Happy End sozusagen.
Ein Abend voll von Musik und Gesang: Mein Resümee
In der Regel bin ich ein Freund von traditionellen Kostümen und fantasievoller Kulisse. Heutzutage sieht man jedoch nur allzu oft eine minimalistische Ausstattung und ein ebenso fast schon leeres Bühnenbild. Umso mehr überrascht war ich, als sich im ersten Akt (hier übrigens eine gesangliche und musikalische Spitzenleistung), vor uns auf der Bühne der beeindruckende Innenraum einer gotischen Kathedrale auftat. Auch in den restlichen Akten haben sich meiner Meinung nach die Zuständigen für Bühnenbild, Kostüme, Licht und Inszenierung selbst übertroffen.
Insbesondere die stimmgewaltige und schauspielerische Leistung von Sebastian Kohlhepp (David), Klaus Florian Vogt (Walther von Stolzing) und Jacquelyn Wagner (Eva) überzeugte wohl einen jeden im Saal. Das Ensemble beeindruckte zu jedem Zeitpunkt mit eindrucksvollen und von kecken Dialogen begleiteten Liedern. Doch auch die Choreografie von Ramses Sigl und sein stellenweise wunderbar wirres Zusammenspiel von Menschengruppierungen auf der Bühne dürfen hier nicht unter den Teppich gekehrt werden. Ebenso wenig natürlich auch die großartige Leistung der Sächsischen Staatskapelle Dresden unter der musikalischen Leitung von Christian Thielemann.
Fazit
Insgesamt ist diese ca. 4,5 stündige Oper (darin sind etwaige Pausen fürs Ausstrecken, WC-Besuche, etc. noch nicht beinhaltet) für Musik- und Theaterfans ein Erlebnis für Aug und Ohr, die es schafft traditionelle Elemente mit denen der Moderne in verschwimmender Weise zu verbinden und bei der man durch die witzige Inszenierung (wie die drei pummeligen FKK-Engelchen, die immer mal wieder im Hintergrund herumkugeln) auch öfter mal ins Schmunzeln kommt.
Der einzige (große) Minuspunkt ist jedoch, dass die Preise für die Tickets mit anhaltender Spieldauer das Studentenbudget leider um einiges sprengen (mein Tipp: macht euch am besten immer gleich zu Beginn der Spielzeit über Generalproben von Stücken schlau, da diese meist günstiger zu haben sind) – wer von euch diese Oper trotz überteuerten Karten dennoch gerne sehen möchte, hat am 22.4. um 16.00 Uhr noch mal die Chance sie im Großen Festspielhaus zu besuchen.
Ich hoffe ich konnte euch einen kurzen Einblick in dieses „Gute-Laune-Stück“ Wagners geben und vielleicht auch die eine oder andere Klischee-Vorstellung Opern betreffend beseitigen.
Eure Teresa

Teresa ist die geborene Pendlerin – lernen, essen, schlafen – das Leben im Zug ist für sie kein Problem, weil sie die schönen Ausblicke in die Landschaft in vollen Zügen und zu jeder Jahreszeit genießt. Wenn sie nicht gerade ihre Nase in alte Bücher steckt, kommt ihre innere Straßenkünstlerin zum Vorschein, da in der Ball-Jonglage ihre Leidenschaft liegt.
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Titelbild: Redakteurin