Habt ihr es auch schon bemerkt? Der Frühling ist da! Und mit den kunterbunten Blümchen, die überall aus dem Erdreich sprießen, rückt auch ein alljährlicher Festtag immer näher – Ostern! Jetzt also keine Zeit verlieren und schnell weiterlesen!

Ostern – an diesem Tag begeben sich also wieder einmal Kinderscharen ähnlich wie Detektive auf Entdeckungstour durch Wohnungen und Gärten. Jedes Astloch wird dabei akribisch genau unter die Lupe genommen und die ein oder andere erbitterte Diskussion um das letzte gefundene Schoko-Ei entbrennt bereits nach wenigen Minuten. Doch neben der (zeitweiligen) Beschäftigung der Kinder und dem festtäglichen Kaufrausch, in den man auch als Erwachsener leicht zu verfallen droht, stellt sich auch die Frage „Warum eigentlich?“. Was steckt sonst noch hinter diesem Festtag und den Bräuchen, die viele von uns schon von Kindesbeinen an mitbekommen und vor allem auch übernommen haben?

Wozu Ostern?

Während der letzten Uni-Tage vor den Osterferien hörte ich (besonders zum Lehrveranstaltungsende hin) immer wieder die von erleichterten Seufzern unterstrichenen Worte: „Tschüss, und frohe Ostern!“ Doch was genau wünschen wir uns da eigentlich? Gratulieren wir uns, dass wir es gesund und (halbwegs) motiviert zu den freien Tagen geschafft haben? Vielleicht hat es auch etwas mit der Vorfreude zu tun, spätestens am 21. April auf die Diät zu pfeifen und Nougat-Ostereier zu naschen.

Ostern und seine Bräuche – ein Blick hinter die Kulissen: ein folierter Osterhase sitzt mit bunten Eiern in einem Blumenbeet

Es verwundert nicht, dass dieser Festtag (wie so mancher andere, freie Kalendertag auch) vor allem von der Kirche geprägt wurde. Christ*innen auf der ganzen Welt feiern dabei jährlich die Auferstehung Christi von den Toten. Für Nicht-Bibelfeste hier die Kurzfassung: Jesus opfert sich für die Menschheit und stirbt. Er wird bestattet und ersteht am 3. Tage wieder auf, was schließlich in seiner Himmelsfahrt eine Etage höher und im ewigen Leben gipfelt. Den Feiertag an sich gibt es jedoch schon um einiges länger. Ostern geht wahrscheinlich auf das germanische Frühlingsfest für die Göttin „Ostara“ zurück. Dieses Fest markierte das Ende des Winters und den Beginn des Frühlings. Dass das ein Grund zum Feiern war, ist leicht nachvollziehbar. Wer atmet schließlich nicht befreit durch, wenn man nach winterlicher Kälte und Schneemassen erstmals wieder die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut fühlt, den Duft grüner Wiesen riecht und das beschwingte Gezwitscher der Vögel hört?

Ostern und seine Bräuche – ein Blick hinter die Kulissen: eine Blumenwiese mit gelben, orangen, roten und hell-violetten Blumen.

Osterfeuer – jetzt wird’s heiß!

Traditionen rund um Ostern gibt es viele, doch keine davon heizt einem wohl so ein, wie die des „Osterfeuers“. Beim Anblick der Leute, die sich in der Osternacht um die Feuerstelle versammeln und sich in behaglichem Zusammensein am Funkenflug und den hervorzüngelnden Flammen des entfachten Feuers wärmen, fühlt man sich augenblicklich in eine weit entfernte Zeit zurückkatapultiert. Und so falsch ist diese Idee gar nicht: schon in vorchristlicher Zeit wurden Feuer- oder Brandopfer durchgeführt, wobei die leuchtenden Flammen als Symbol der Sonne als Bekämpferin der Kälte und des Winters galten. Später wurde dieser heidnische Brauch dann vom Christentum in dessen Ostertraditionen übernommen und fand seinen Weg bis in unsere heutige Zeit.

Ostern und seine Bräuche – ein Blick hinter die Kulissen: ein, in der Nacht entfachtes Feuer – sinnbildlich für ein „Osterfeuer“

Osterei und Osterhase – ein eingeschweißtes Team!

Wenn zur Osterzeit lange Ohren, wuscheliges Fell und ein rosa Stupsnäschen wieder voll im Trend liegen, dann kann nur vom Osterhasen die Rede sein. Der (elterlichen) Legende nach hoppelt er durch Vorgärten und Häuser, um hier und da süße Leckereien oder bemalte Eier zu hinterlassen. Doch was verbirgt sich wirklich hinter diesem mysteriösen Hasenwesen, das sich scheinbar die Hauszustellung von Osternestern zur Aufgabe gemacht hat? Warum es gerade ein Hase sein muss, das die kleinen Geschenke verteilt, liegt vor allem daran, dass dieser bereits seit der Antike als Symbol für Lebendigkeit, Fruchtbarkeit und Wiedergeburt gilt, was sich mit den christlichen Hintergründen der Wiederauferstehung ganz gut verbinden ließ. Aus demselben Grund eigneten sich auch Eier, denn immerhin entsteht darin neues Leben.

Schnelles Eierfärben mit Zwiebelschalen und Blattmuster

Hat euch nun die Lust an Ostertraditionen gepackt? Oder seid ihr vielleicht noch auf der Suche nach kreativen Ideen für ein Geschenk der besonderen Art? Falls dem so ist, dann hätte ich einen kleinen Tipp für euch, mit dem ihr euer Osternest auf jeden Fall aufpeppen könnt:

Ihr braucht dafür:

  • die Schalen von 6-7 großen Zwiebeln (braun oder rot)
  • 1,5-2 Liter Wasser
  • Eier (am besten eignen sich weiße oder helle Exemplare)
  • eine ausgediente Strumpfhose oder Seidensöckchen
  • verschiedene Blätter, Blüten oder Gräser
  • Schnur oder Bindfaden

So wird’s gemacht:

Kocht die Zwiebelschalen in 1,5-2 Liter Wasser (je nachdem wie viele Eier ihr färben wollt), bis ein rötlich-brauner Sud entsteht. Während des Kochens könnt ihr schon mal die Eier mit einzelnen Blättern, Blüten oder was euch sonst so gefällt, belegen (achtet darauf, dass genug Abstand zwischen den Motiven bleibt). Dann folgt der knifflige Teil: versucht nun z.B. das Seidensöckchen so über das (rohe oder bereits gekochte) Ei zu stülpen, dass euer Motiv nicht zerknittert wird. Nun zieht das Nylon stramm. Bindet es oben mit der Schnur oder dem Bindfaden fest und legt das Ei in den dahinköchelnden Schalensud. Lasst es dann ca. 10-12 Minuten mitkochen. Nehmt es anschließend heraus und entfernt vorsichtig den Seidenstrumpf sowie das ausgewählte Motiv. Wenn alles glatt gelaufen ist, sollte das weiße Ei nun eine rot-braune Färbung angenommen haben. An der Stelle, wo ihr das Blatt, etc. platziert hattet, seht ihr jetzt die hellen Umrisse davon.

Ostern und seine Bräuche – ein Blick hinter die Kulissen: mit Zwiebelschalen-Sud gefärbte Ostereier in einer grünen Schale mit Ostergras.

Alternativ könnt ihr statt dem Blattmuster auch ein Stück Schnur um das Ei wickeln, bevor ihr es in den Farbsud leg. Daraus entsteht dann nach dessen Entfernung ebenfalls ein dekoratives Muster!

Da wir nun wieder mal am Ende meines Beitrages angelangt sind, mache ich mich jetzt selbst daran, ein wenig „Osterhase“ zu spielen und einigen Eiern einen neuen Anstrich zu verpassen – bis bald und ein schönes Osterfest!

Eure Teresa

Teresa

Teresa ist die geborene Pendlerin – lernen, essen, schlafen – das Leben im Zug ist für sie kein Problem, weil sie die schönen Ausblicke in die Landschaft in vollen Zügen und zu jeder Jahreszeit genießt. Wenn sie nicht gerade ihre Nase in alte Bücher steckt, kommt ihre innere Straßenkünstlerin zum Vorschein, da in der Ball-Jonglage ihre Leidenschaft liegt.

 

 

 

 

 

Photo-Credit (Blumen): Photo by Jens Mahnke from Pexels

Photo-Credit (Osterfeuer): Photo by Leigh Patrick from Pexels

 

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