Der Frühling hält Einzug und damit eröffnet sich für uns eine Welt voll von frischen, gesunden Kräutern. Die Vielfalt an Pflanzen auf Wiesen und in Gärten ist erstaunlich und zudem äußerst nützlich. Man denke doch nur an Omas Wundermittelchen. Kennst du nicht? Bestimmt! Gerade als Student*in dürften dir zum Beispiel Baldriantropfen bekannt sein – das Mittel schlechthin, wenn es darum geht, deine Nerven vor einer großen Prüfung zu beruhigen. Wie du nun das Potential dieser Jahreszeit auskosten kannst und zusätzlich deinen gesunden Lebensstil unterstützt, verrate ich dir hier.
Das ganze Jahr hindurch, doch vor allem im Frühling, bietet dir die Natur eine große Vielzahl an Kräutern, Wildobst und Wurzeln, die du nicht nur in der Küche ergänzend zur Ernährung verwendet kannst, sondern auch unterstützend zur Gesundheitsförderung beitragen. Denn Wildpflanzen sind auch als Heilpflanzen verwendbar. Sie werden zu Salben, Tinkturen, Essig und vielem mehr verarbeitet und können dann eingenommen beziehungsweise aufgetragen werden.
Die Natur verstehen lernen
In der Kräuterpädagogik beschäftigt man sich nicht nur einfach mit der Lehre von Kräutern, sondern bemüht sich um einen Zugang zur Natur. Ein Denken, das in der heutigen Zeit ohnehin viel zu sehr vernachlässigt, ja sogar vergessen scheint. Das Wissen in Bereichen wie der Kräuterheilkunde wird schon seit Jahrtausenden von Generation zu Generation weitergegeben und hat seinen Platz in der traditionellen europäischen Medizin, oder auch in der Volksmedizin, gefunden.
Produkte aus der Natur dienen demnach nicht nur der Bekämpfung von Krankheiten, sondern vor allem auch der Gesundheitserhaltung. „Je nach Jahreszeit können Blätter, Blüten und Wurzeln von verschiedenen essbaren Wildkräutern gesammelt werden“, erzählt Barbara Züger, Kräuterpädagogin aus Kuchl. Als Pädagogin für Kräuter möchte sie den Menschen die Natur und die Pflanzen unserer schönen Heimat näherbringen und sie lehren, welche Pflanzen es gibt, wie man sie unterscheidet und welchen Nutzen sie für den Menschen haben. Die Kombination aus Schulmedizin und alternativer Heilmethode für Menschen ist sinn- und wirkungsvoll. Welche Kräuter dafür nötig sind, ist bei jedem unterschiedlich, da jeder Mensch individuelle Bedürfnisse hat.
Kräuter tun uns gut!
Und das zu jeder Jahreszeit. Dennoch kann es nützlich sein zu wissen, wann man welche Heilmittelchen findet. Insbesondere, wenn man in einigen Fällen einen haltbaren Vorrat anlegen möchte.
„Im Frühling, wenn das frische Grün und die Blüten sich entfalten, werden hauptsächlich die Blüten gesammelt, da darin die größte Kraft der Pflanze steckt. Im Gegensatz dazu werden im Herbst die Wurzeln gesammelt. Denn wenn sich die Pflanze in die Erde zurückzieht, liegt dort die größte Kraft.“
Momentan wachsen Brennessel, Bärlauch, Gundelrebe und Vogelmiere, welche unseren Stoffwechsel anregen und uns gestärkt in den Frühling schicken. Züger empfiehlt Wildkräuter, wie zum Beispiel Giersch, Brennnessel oder Spitzwegerich, zum Kochen zu verwenden. Kräuter von Wald und Wiese enthalten mehr gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe, als gekauftes Gemüse aus dem Supermarkt. Darüber hinaus schätzt sie Kosmetik mit natürlichen Inhaltsstoffen, die sogenannte grüne Kosmetik. Es ist auch möglich diese selbst herzustellen: Einfach und natürlich frei von gesundheitsschädlichen Stoffen.
Wenn du Interesse hast, einen Workshop zu besuchen, informiere dich unter www.kraeuterwerklerei.at. Hier findest du Termine für Kräuterwanderungen, oder Workshops, wo Teilnehmer*innen lernen können, selbst Salben herzustellen.
Eure Marlene

Offen, neugierig und leiwand: Marlene musste raus aus dem kleinen Dorf in Oberösterreich. Jetzt studiert sie Kommunikationswissenschaft in Salzburg und fühlt sich hier richtig zu Hause.