Ein Morgen ohne Kaffee? Für die meisten unvorstellbar. Auch bei uns in der „MEOW“ WG hängt der Haussegen schief, wenn wir vier nicht unsere Tasse Kaffee auf dem Frühstückstisch haben. Doch woher kommt der Kaffee eigentlich? Wie nachhaltig ist das Morgenritual? Und welche Menschen sorgen für unsere tägliche Koffeinzufuhr? Wir haben uns schlau gemacht!
In der ersten Woche der Green WG Challenge ging es um nachhaltige Kleidung. Nun liegt bereits Woche zwei hinter uns, dieses Mal ging es um das Thema „Fairer Handel“. Wobei der Fokus klar auf fairem Kaffee lag. Wir haben uns intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt und möchten nun unser Wissen mit euch teilen. Viel Spaß beim Lesen!
Fairer Kaffee: unser Treffen mit Dolores Benita Espinoza
Die vergangene Woche begann für uns mit einer spannenden Begegnung. Am 29. Oktober trafen wir nämlich Dolores Benita Espinoza aus Honduras. Sie wurde von der Organisation EZA Fairer Handel im Rahmen der öffentlichen Veranstaltung „Talk and Taste – Kaffee aus Frauenhand“ eingeladen, um von ihrem Leben von und mit der Kaffeebohne zu erzählen.

Dolores Benita Espinoza ist Kaffeeproduzentin, Genossenschafterin, Aktivistin für Frauenrechte und verkörpert das Bild einer Frau, die hohe Ziele hat und diese auch erreicht. Wir erfahren, wer eine Kaffee-Packung #ADELANTE von #EZA Fairer Handel kauft, unterstützt nicht nur nachhaltigen Kaffeehandel, sondern auch die Gleichberechtigung von Frauen. Fair Trade zu kaufen ist zudem ein Zeichen von Wertschätzung und Respekt für die Kaffeeernte und -produktion. Denn hier wird ein fairer Preis für ein Produkt geschaffen, das alle von uns gerne – und oftmals sogar täglich – konsumieren.
Ein bewegender Abend, der dem konventionellen Kaffeekonsum einen faden Beigeschmack verpasst hat. Unsere nächste Tasse Kaffee werden wir viel bewusster trinken. Sie wird uns ein Lächeln auf die Lippen zaubern – und diesmal nicht nur wegen des guten Geschmacks.
Doch wir haben noch nicht genug. Wir wollen noch genauer hinsehen. Fairer Handel, dafür gibt es doch Siegel. Und wenn mein Päckchen Kaffee mit einem solchen Siegel versehen ist, ist es fair. Oder etwa doch nicht? Die Frage aller Fragen: „Ist Fair Trade gleich Fair Trade?“
Welcher Fair Trade Kaffee ist die beste Wahl?
Unsere Recherche zum Fair Trade Kaffee hat sich gar nicht so einfach gestaltet: unzählige verschiedene Quellen, Tests und Rezensionen machen es schwer, zu einer einheitlichen, sicheren Meinung zu kommen.
Generell müssen für ein Fair Trade-Siegel bestimmte ökonomische, soziale und ökologische Kriterien erfüllt sein. Über die Anforderungen selbst entscheidet das Label, das das Siegel vergibt, auf Basis allgemein anerkannter Regelwerke. So ist der Fair Trade Standard beispielsweise das Siegel der World Fair Trade Organization (WFTO).
Der Hauptunterschied, der uns aufgefallen ist: Fokus und Strategie der Vergabe. Ist mein Päckchen Kaffee mit dem „Fair Trade“-Siegel versehen, so kann ich mir sicher sein, dass der Kleinbauer einen Lohn erhält, der garantiert kostendeckend ist – unabhängig von dem Schwanken auf dem Weltmarkt. UTZ und Rainforest Alliance – die sich seit Januar zu einer Organisation zusammengeschlossen haben – hingegen bezahlen keine Mindestpreise. Ihr Fokus liegt eher auf der wirtschaftlichen Seite: Wie kann die Produktionsweise effizienter gestaltet werden?

Nach der Recherche sind wir uns zweier Sachen sicher: Man könnte 10 Blogeinträge über Fair Trade Siegel schreiben. Und UTZ, Rainforest Alliance und Fair Trade sind allesamt ernst zu nehmende Siegel mit Kontrollen im Hintergrund und einer theoretischen Nachvollziehbarkeit, zu denen wir in Zukunft gerne greifen.
Wer fairtreibt unseren Kaffee hier in Salzburg?
Unser Lieblingsladen, um garantiert fairen Kaffee zu erwerben ist der Weltladen der EZA in der Linzer Gasse. Doch auch beim alltäglichen Großeinkauf können wir auf faire Alternativen zurückgreifen: einige SPAR Filialen – etwa die Filiale im Forum 1 – haben fairen Kaffee in ihrem Sortiment. Und wenn uns mal nach einem gemütlichen Kaffeekränzchen auswärts ist, müssen wir auch nicht auf fairen Handel verzichten: das AFRO Cafe am Bürgerspitalplatz und das Kaffee Alchemie am Rudolfskai servieren fairen Kaffee – sogar zum Mitnehmen für daheim. Pssssst, einen letzten Geheimtipp haben wir noch: Das Röstzimmer 15 in der Wolf-Dietrich-Straße röstet fairen Kaffee direkt im Laden.
Unser Fazit? Wir lieben Kaffee. Und wenn er fair gehandelt ist, schmeckt er uns gleich doppelt so gut. In diesem Sinne „Cheers“ ;-)!

Nina, Katharina, Franziska und Maike von der „MEOW“ WG!
FOTO CREDIT Bilder: Fairtrade Österreich & MEOW WG