Es ist soweit, die Green WG Challenge ist gestartet und 11 WGs sind mit dabei! Bei der ersten Aufgabe der Green WG Challenge geht es um das Thema nachhaltige Kleidung. Wir sollen eine Ausstellung über Baumwollproduktion besuchen, alternative Secondhand-Shops ausfindig machen und uns zuletzt auch unseren eigenen Kleiderschrank vornehmen.
Jede Aufgabe im Rahmen der Green WG Challenge hat übrigens drei Stufen. Die WGs können sich jeweils selbst entscheiden ob sie bei der Aufgabe mitmachen und wie viele Stufen der Aufgabe sie absolvieren. Jede WG berichtet von einer der Aufgaben, und wir starten mit unserem Bericht von der ersten Aufgabe. Wir, das sind Vroni und ich; im Rahmen der Green WG Challenge auch unter dem Namen „Grünzeug“ bekannt. Und jetzt kann es auch schon los gehen 🙂
Woher kommt unsere Kleidung?
Es war einmal… eine Baumwollplantage. Denn ganz am Anfang steht die Frage: Woher kommt unsere Kleidung überhaupt? Gut, jeder weiß, Baumwolle ist irgendeine Pflanze. Den Begriff Baumwollgürtel hat man auch schon mal gehört und irgendwann hat man vielleicht verdrängt, dass etwas von Pestiziden, Kinderarbeit und unfairen Löhnen in der Zeitung stand. Aber mal ehrlich: Wusstet ihr so viel mehr? Wir nicht.

STUFE 1: Baumwolle-Ausstellung an der Natur- und Lebenswissenschaftlichen Fakultät
An der NLW gab es die Ausstellung „Faserschmeichler“ zum Thema Baumwolle. Und für uns hat sich ein zweiter Blick auf die Aufsteller definitiv gelohnt. Denn was uns umgehauen hat, war zu sehen, wie schmutzig die Baumwollwirtschaft wirklich ist. Der Anbau, die Produktion und der Verkauf des Naturgarns geht mit großer Geschichte und politischem Gewicht einher. Als eine treibende Kraft während der Industrialisierung gewann der Handel immer mehr Bedeutung. Heute haben wir einen Punkt erreicht, an dem manche Länder andere Länder bereits wegen ihres unfairen Marktverhaltens verklagen. Hier laufen viele Fäden zusammen, und wie üblich merkt man: Wenn die Mächtigen kämpfen, leidet das Volk.
So zum Beispiel die Bevölkerung rund um den zentralasiatischen Aralsee: Er ist heute als Folge der Baumwoll-Misswirtschaft nur noch 15% von dem, was er als viertgrößter Binnensee einmal war. Das spürt die Bevölkerung deutlich. Wasserknappheit, Luftverschmutzung, ein totes Ökosystem. Und wofür? Unfaire Löhne und ein Gesundheitsrisiko? Wir sind uns einig, dass es das nicht wert ist, auch, wenn ein Verzicht vielleicht mit Abstrichen für uns verbunden ist.

Wer nicht immer alles neu kaufen will, der kann zu einem der vielen Secondhand-Shops in Salzburg gehen. Gut, wir sind nicht im coolen London, mit riesiger Auswahl toller Secondhand-Shops in denen sich Hipster tummeln, aber auch hier gibt’s eine gute Auswahl an Secondhand-Shops mit Stöber-Potential:
STUFE 2: unsere Liste mit Secondhand-Alternativen
- TAO & Mode Circel: Wo? TAO hat 4 Filialen in Salzburg: Roseggerstraße 19, Teisenberggasse 25, Aigner Straße 78, Wiesengasse 1 | Was? Ich war leider erst in der Filiale in der Roseggerstraße, und vor allem für Bücher würde sich diese lohnen. Bei den Klamotten habe ich nichts für mich gefunden, das ist aber sicher auch Filialen-, Personen- und Tagabhängig.
- WABE: Wo? Entweder in ihrer Filiale in Salzburg in der Kirchenstraße 43 a oder auf willhaben.at | Was? WABE ist ein dauerhafter Sozialflohmarkt, laut ihrer Internetseite haben sie auch Bekleidung.
- Morzger Flohmarkt: Wo? Zu verschiedensten Zeiten mehrmals im Jahr in der Morzgerstaße 27 | Was? Von uns persönlich besucht und für gut befunden. Denn nebst vielen eher ramschigen Gegenständen, gibt es (je nach Tag) auch Klamotten. Ein paar davon hängen jetzt schon bei Vroni im Schrank.
- Carla: Wo? In 3 Filialen in Salzburg | Was? Ein Secondhand-Shop von der Caritas
- Exquisit Secondhand-Shop: Wo? am Hildmannplatz 6 | Was? Laut Google (ähm Ecosia natürlich) ein Secondhand-Laden randvoll mit Kleidung.
- Secondo von Elke König: Wo? In der Morzgerstraße 2a | Was? Hier hat mich selbst Ecosia nicht so viel schlauer gemacht.
Es gibt auch noch andere Läden in Salzburg, diese haben aber eher Möbel und Ramsch im Angebot, als Kleidung. Und wer in keinem der Secondhand-Shops in Salzburg fündig geworden ist, der schaut am besten ins Internet auf eines der vielen Gebraucht-Portale.
Faire Kleidung und Secondhand-Shops sind echte Alternativen zu Fast Fashion!
Geht es um nachhaltige Kleidung, so gibt es meist zwei Argumente warum dies nicht möglich ist. Diese möchte ich nun widerlegen.
Argument 1: ZU TEUER. Ja ok, wir sind Studenten, aber andererseits auch ausgewachsen und viele Basic-Kleidungsstücke kann man bis zur „Zerfetzung“ anbehalten. Somit kann man sich manchmal auch die Mühe machen, nach fairen Alternativen zu suchen. Übrigens: Online findet ihr einige Informationen zur Arbeitsweise (Umweltschutz, Bezahlung) bekannter Kleidungshersteller. Seitdem setzen wir keinen Fuß mehr in die Geschäfte der Mode-Giganten.
Argument 2: KLEINE AUSWAHL. Das ist doch das Klischee: Ein wilder Öko trägt einen selbst gehäkelten Pulli, eines seiner zwei Fairtrade-Shirts und eine Hose, die er nach vierwöchiger Suche in einem Secondhand-Shop gefunden hat. Alles Blödsinn: Inzwischen gibt es einige moderne Fair Fashion Hersteller oder auch bekanntere Marken, die sich (wenn auch leider oft nur in Form von Prestige-Projekten) um Nachhaltigkeit und fairen Handel bemühen.

STUFE 3: Kleidertauschparty organisieren
Fast jede/r von uns hat jede Menge Kleidung Zuhause, aber wie viel davon ziehen wir wirklich an? Da ist die Hose zu klein geworden, die Jacke passt nicht mehr zum Stil und überhaupt: Manchmal will man sich einfach etwas Neues gönnen! Wegwerfen kommt nicht in Frage, also was tun? Wie sortiert man aus und wohin mit den ganzen Sachen? Die Antwort: Kleidertauschparty! Und wenn ihr euch jetzt fragt wie so etwas ablaufen kann, dann solltet ihr unbedingt dran bleiben. Denn was wären wir für ein Team, wenn wir nicht alle Stufen der ersten Aufgabe vollenden? Eben! Aber dazu haben wir ja noch bis zum 18. November Zeit und die werden wir uns auch nehmen.
Ich hoffe, unser erster Beitrag hat euch gefallen. Ihr lest dann wieder von uns, wenn unsere Kleidertauschparty (hoffentlich erfolgreich) über die Bühne gegangen ist!
Nicola & Vroni von der Grünzeug WG
p.s.: Schaut euch unbedingt auch an was die anderen WGs zu berichten haben und holt euch mehr Tipps rund um das Thema Nachhaltigkeit!
Bilder: Redaktion