On my way to Iceland… brrr it’s pretty cold!
Ich packe meine Koffer bei 37 Grad Außentemperatur. Ich nehme mit: meinen Badeanzug, aber auch meinen wärmsten Winterpullover, den ich finden kann. Ich suche meine Mütze aus den tiefsten Ecken unserer Garderobe. Wie passt das zusammen? Ich gehe für ein Semester nach Island, genauer gesagt nach Akureyri. Kurz vor meiner Abreise schaue ich mit meiner Mama eine Dokumentation über Island. Sie meint nur „Gibt’s dort auch Menschen, oder nur Schafe?“ Ich bin gespannt, was das Land im hohen Norden für mich bereit hält und halte euch am Laufenden.
Von 37 Grad auf 12 Grad
Mein Abenteuer beginnt am Mittwoch, 22. August um 18:15 Uhr am Flughafen in München. Kurz vor Start noch ein Bier, denn in Island ist es nicht leistbar. Da hörte man schon Gruselgeschichten wie „kein Bier unter zehn Euro“. Kaum abgehoben, bestellen wir uns gleich noch ein Bier. Denn wir haben schließlich vier Monate keine Möglichkeit mehr, günstigen Alkohol zu ergattern. Und mit wir sind ich und meine Salzburger Studienkollegin Linda, gemeint.
Zwischenstopp mit Aufenthalt von zwei Stunden in Kopenhagen. Erstmal ein Bier, denken wir uns – denn es wird unser Letztes sein.
Um 23:45 Uhr, inklusive zwei Stunden Zeitverschiebung, schnuppern wir erstmalig die reine isländische Luft. Sie ist kalt. Mit Mütze und Regenjacke endlich angekommen – am einzigen internationalen Flughafen in ganz Island, nämlich in Keflavik. Weiter geht es mit dem FlyBus zum Bus Terminal. Von da aus fahren wir dann noch weiter mit dem Taxi zu unserer Unterkunft in Reykjavik.

Dass Island ein teures Land ist, merken wir spätestens als wir das Taxi bezahlen. 30 Euro für zehn Kilometer. Da ist es in Salzburg ja gerade noch ein Schnäppchen.
Der erste Tag im hohen Norden
Aufgeregt wie ich bin, wenn ich an einem anderen Ort als gewohnt aufwache, kann ich es auch in Island nicht erwarten endlich vor die Haustüre zu treten, um zu sehen, was sich tut. Wie mein Auslandssemester in Island wird, weiß ich noch nicht. Aber eins weiß ich: Es wird kalt! Außer einer mittelmäßig stark befahrenen Straße – vergleichbar bei uns mit einer typischen Landstraße – tut sich allerdings nicht viel. Es ist einfach nur ruhig. Trotz dieser belebten Straße und einem großen Busbahnhof ein paar hundert Meter weiter, sind zwar Menschen zu sehen aber nicht zu hören. Ich kann diese Ruhe richtig genießen. Und ich merke, dass ich das in diesem Moment wirklich brauche.

Etwas später machen Linda und ich uns auf den Weg in Richtung Zentrum von Reykjavik. Ein Busticket für einen Tag kostet umgerechnet circa 13 Euro. Dort angekommen treffen wir uns mit Paul, ebenfalls ein Studienkollege aus Salzburg, der sein Auslandssemester in Reykjavik absolvieren wird. Er ist bereits seit Montag in der Stadt und kennt sich deshalb schon ein wenig aus. Nach einer kleinen Führung vorbei an der isländischen Staatskirche, entlang des Ufers und dem Konzerthaus Harpa trinken wir heiße Schokolade.

Noch immer verwundert wie ruhig es überall ist, kaufen wir uns am Heimweg noch etwas Essen für abends. Paul lädt uns außerdem zu einer „Welcome-Party“ ein, die an seiner Uni in Reykjavik stattfindet. Es soll Bier zum Studentenpreis geben. Da müssen wir natürlich hin. Könnte das letzte Bier sein…
Dort angekommen, stellen wir fest, dass in Island das Tuborg (dänisches Light-Bier) um einen Studentenpreis ungefähr genau so viel kostet wie in den Salzburger Irish-Pubs: nicht ganz fünf Euro. Nach vier Bier sind wir reichlich bedient und nehmen den letzten Bus zurück. In Island fährt der letzte Bus immer um circa halb zwölf – auch an Wochenenden.
Fazit nach dem ersten Tag in Island: Verwunderung, dass alles so reibungslos geklappt hat. Und noch immer Verwunderung über die Ruhe in der Stadt.
Isländische Kronen und der Euro
Freitag, 24. August
Wir übersiedeln in das Hostel Capital-Inn, ebenfalls in Reykjavik. Dort kaufen wir für die nächsten drei Tage im Bonus (in Island eines der günstigsten Lebensmittelgeschäfte, in Österreich preislich vergleichbar mit Billa) ein und fahren dann wieder ins Zentrum.

Da ich – entgegen der Vermutung von meiner Mama, dass es in Island nur Schafe gäbe und keine Menschen – leider noch immer kein Schaf gesichtet habe, beschließe ich einen „Schaf-Magnet“ zu kaufen. Typisch Touri eben. Aber da eines alleine ziemlich einsam wäre, nehme ich einen zweiten. Und noch einen „Schaf-Schlüsselanhänger“ – wegen Niedlichkeitsfaktor. Costa quanta: umgerechnet 37 Euro. Ich muss unbedingt lernen, von Isländischen Kronen auf Euro umzurechnen, bevor ich etwas kaufe.
Langsam schleicht sich das Gefühl in mir ein, dass es zu ruhig ist. Besonders als wir an einer Autowerkstatt vorbei kommen, wo zwei Mechaniker bei lauter Musik Autos reparieren. Am liebsten möchte ich ihnen Gesellschaft leisten. Im Hostel wieder angekommen, lernen wir unsere Zimmergenossinnen aus Deutschland kennen. Sally und Marina machen eine Rundreise mit einem Camper. Nächste Woche sind sie in Akureyri, wo sie uns besuchen kommen wollen.
Fazit vom Tag: Isländer sind sehr hilfsbereit. Sie kommen sogar auf dich zu, nur weil du längere Zeit auf einen Busfahrplan schaust und fragen, ob sie helfen können.
Baden in der Blue Lagoon
Samstag, 25. August
Heute machen wir uns einen gemütlichen Tag in der Blue Lagoon in Grindavik. Ein Shuttle bringt uns hin und setzt uns abends auch wieder vor unserem Hostel ab.

Dort wieder angekommen, kochen wir ein typisches Studenten-Essen: Nudeln mit Fertig-Tomatensauce. Wenn man Hunger hat, schmeckt einfach alles lecker. Anschließend spielen wir noch ein paar Runden Uno und dann geht’s auch schon ab ins Bett.
Letzte Nacht in Reykjavik
Sonntag, 26. August
Der Tag beginnt um neun Uhr. Linda und ich machen uns auf den Weg zu Perlan. Das Gebäude ist nur rund 15 Minuten zu Fuß von unserer Unterkunft entfernt. Dort kann man Reykjavik von oben und in 360 Grad betrachten.
Danach geht‘s mit dem Bus ins Zentrum, wo ein Flohmarkt in einer riesigen Halle auf uns wartet. In dem Laden Joe & The Juice gönnen wir uns auch wieder eine heiße Schokolade bei cooler Musik.

Beim weiteren Bummeln in der Stadt, entdecken wir einen kleineren Flohmarkt mit ganz besonderem Charme. Dieser konnte mit Seifenblasen und eigenem DJ überzeugen.

Auf dem Rückweg besorgen wir noch ein paar Kleinigkeiten für die Fahrt nach Akureyri am nächsten Tag. Dabei entdecken wir Bier für umgerechnet 70 Cent. Übrigens hat das dänische Bier Tuborg einen Alkoholanteil von 2,25 Prozent. Kurzerhand schnappen wir uns eins oder mehr für unseren letzten Abend im Hostel. Nach einem erstklassigen Gourmet-Menü nach Studentenart spielen wir ein paar UNO Runden mit unseren Zimmerkolleginnen. Die Betten sind alles andere als gemütlich, aber zum Glück ist es die letzte Nacht.
Schafe gesichtet
Montag, 27. August
Auf nach Akureryi! Unser Bus geht um 9 Uhr von Mjöd weg. Der Weg dorthin ist anstrengend. Mit einem kleinen und einem großen Koffer erstmal ein paar hundert Meter den Berg hoch zur Bushaltestelle Kringlan.
Der Nieselregen macht die Situation nicht gerade angenehmer. Nach 40 Minuten Fußmarsch kommen wir bei der Busstation an. Von dort aus geht es nach Mjöd. Dort angekommen, steigen wir schnell in den Bus und nun heißt es gute sechs Stunden mit dem Bus fahren.
Ich sehe nicht viel außer Wiesen, hin und wieder Seen oder Pfützen, da und dort ein Berg und ganz selten ein Haus, wobei es Hütte besser trifft. Isländische Pferde sind ebenfalls auf dem Weg zum Ziel anzutreffen. Und obwohl es heißt, dass es mehr Schafe als Menschen in Island gibt, habe ich tatsächlich noch kein einziges gesehen. Und genau während ich diese Zeile in meinen Laptop tippe, sehe ich auch schon vier Schafe.
Endlich angekommen in Akureyri treffen wir am Busbahnhof auf Gunnar. Er bringt uns zum Studentenhaus wo wir auf unsere zukünftigen Mitbewohner treffen. Er und der Hausmeister wohnen auch mit uns im Haus. Unseren Vermieter lernen wir leider nicht kennen, da er gerade in Kanada ist.
Insgesamt sind wir zehn Erasmus-Studierende, die im Studentenhaus nun vier Monate leben: Elody aus Belgien, Ane aus Spanien, Chloé und Adrien aus Frankreich, Lena und Yvonne aus Deutschland. Zwei kommen in den nächsten Tagen noch zu uns. Wir sind aufgeteilt auf zwei Stockwerke. Mein Zimmer ist im Erdgeschoss und Linda wohnt im ersten Stockwerk. Das Haus ist groß und sehr gemütlich eingerichtet. Nachdem wir unsere Koffer ausgepackt haben, machen wir uns erstmal was zu Essen. Danach planen wir unseren ersten Tagestrip.
10.000 Schritte zum nächsten
Lebensmittelgeschäft und wieder zurück
Dienstag, 28. August
Endlich in meinem neuen Zuhause die erste Nacht verbracht und ich habe geschlafen wie ein Baby.
Um 11 Uhr öffnen die ersten Geschäfte, also gehen wir zum Bonus. Dort kaufen wir Lebensmittel ein. Das Essen reicht wahrscheinlich für zwei Tage und ausgegeben habe ich dafür circa 50 Euro.
Um in Island nicht zu verdursten, legen wir auch noch gleich einen Besuch bei einem Alkoholstore ein. Stärkeren Alkohol gibt es in Island nämlich nur in eigenen Shops. Dort kaufe ich die billigste Flasche Wein die ich finden kann und zwei Dosen Bier um umgerechnet 16 Euro.
Zuhause wieder angekommen, begrüßen wir einen Neuankömmling. Sie heißt Kristyna und kommt aus Tschechien. Ich zeige ihr den Weg zum Bonus, da sie den Weg noch nicht kennt. Nachdem wir zurück sind, habe ich laut meinem Smartphone 10.000 Schritte für den Tag erreicht. Ja, es ist ein langer Weg zum nächstgelegenen Lebensmittelgeschäft.
Am Abend planen wir für die nächsten zwei Tage Roadtrips. Wir werden uns ein Mietauto nehmen. Als Abschluss beschließen wir spontan eine Bar aufzusuchen. Wir werden fündig und machen es uns im Backpackers gemütlich. Dies ist eigentlich ein Hostel, aber zugleich auch ein Pub. Nach zwei Guinness und ein paar Runden Uno werden wir gegen halb elf hinaus gebeten, da der Laden nun schließt.
Na dann, gute Nacht.
Zwischen Geysir und Wasserfall
Mittwoch, 29. August
Um 8h fahren wir los, haben wir gesagt. 9h30 ist es, als wir mit unseren beiden Autos – mit jeweils vier Sitzen – Richtung Wasserfall Godafoss fahren. Angekommen am Ziel bleibt mir nur eines zu sagen: Atemberaubend! Aber die Fotos sprechen für sich selbst.

Das nächste Ziel ist der See Myvatn. Hier nehmen wir erstmal ein langes Bad in der dazugehörigen Thermalquelle. Die riesige „Natur-Badewanne“ mit Temperaturen um die 38 Grad Celsius riecht nach faulen Eiern und ist Teil der isländischen Badekultur. Es ist – trotz des Geruchs – einfach nur herrlich…

Frisch gewaschen geht es danach in eine Gegend, die der Marslandschaft ziemlich ähnelt. Aus dem Boden raucht es weißen schwefelhaltigen Wasserdampf und auch hier riecht man wieder den Duft der verfaulten Eier. Der Anblick der Landschaft macht die leichte Geruchsbelästigung aber allemal wieder wett.

Als letzte Station unseres ersten Roadtrips besuchen wir noch die Kleinstadt Husavik. Sie liegt direkt an der Küste und bezaubert mit typisch isländischen Häusern und dem kleinen Hafen.
Prost! – Cheers! – Santé!
Donnerstag, 30. August
Da wir unsere Autos für zwei Tage gemietet haben, geht es auch heute wieder quer entlang der Nordküste Islands.
Die erste Station ist der Vulkan Hverfjall. Wir wandern zuerst nach oben. Dort angekommen, müssen wir Acht geben, dass uns nicht der Wind verbläst. Wir gehen ein paar hundert Meter rund um den Vulkan ehe wir beschließen, wieder nach unten zu gehen.

Als nächste Destination stehen die Wasserfälle Dettifoss und Selfoss auf dem Programm. Dettifoss ist übrigens der stärkste Wasserfall in ganz Europa – beeindruckend!

Abends wieder in unserem Studentenhaus angekommen, lernen wir unseren neuen Mitbewohner kennen. Ich weiß seinen Namen noch nicht, aber er ist aus der Ukraine.
Nachdem uns der Franzose Adrien gezeigt hat, was in seinem Land getrunken wird (Ricard, eine Art Anis Schnaps), sind wir alle reif fürs Bett. Morgen ist der erste Unitag. Also dann: bonna nuit!
Isländisches Nightlife
Freitag, 31. August
Heute ist der Orientation-Day an unserer Uni. Um 9h geht’s los, also machen wir uns um 8h30 zu Fuß auf den Weg. Dort angekommen treffen wir auf Kristyna – ebenfalls aus Tschechien – die auch mit uns im Studentenhaus wohnen wird. Insgesamt sind wir 45 Erasmus-Studenten aus den verschiedensten Ländern.
Bei der Vorstellrunde ist die Bücherei-Chefin Pia begeistert als sie hört, dass Linda und ich aus Österreich sind. Sie gibt uns ihre Kontaktdaten, da eine österreichische Austauschschülerin gerade bei ihr zuhause wohnt. Pia lädt uns ein, einmal bei ihr vorbei zu kommen um mit ihr und der Schülerin (aus Steyr) einen Kaffee zu trinken. Wir freuen uns sehr darüber und werden sie bestimmt bald besuchen, um zu sehen, wie es innerhalb der eigenen vier Wänden bei den Isländern aussieht.
Nach dem Mittagessen in der Mensa treffen sich alle „Erstis“ und die Erasmus-Studierenden vor der Universität bei einer riesigen Glocke. An dieser Glocke wird jedes Jahr zu Semesterbeginn geläutet. Nach einer kleinen Rede (leider auf Isländisch) und dem Läuten der Glocke versammeln wir uns auf einer Wiese. Dort stellen wir uns in einer Reihe auf und es wird durchgezählt – natürlich auf Isländisch. Es werden Gruppen gebildet und ich bin die einzige Erasmus-Studentin in meiner Gruppe. Jemand drückt mir einen Zettel in die Hand – ich verstehe kein einziges Wort – wieder alles nur auf Isländisch. Also gebe ich den Zettel weiter. Die Studentin liest vor was oben steht. Ich verstehe nur Bahnhof und erkläre, dass ich kein Isländisch kann. Sie übersetzen. Es handelt sich um ein Kennenlern-Spiel und wir müssen innerhalb von zwei Stunden bestimmte Aufgaben erledigen. Na, das wird lustig. Ich verstehe gar nichts und laufe einfach hinterher.
Schon besser gefällt mir das Spiel, als alkoholische Getränke ausgeteilt werden. Während des Spiels lerne ich eine waschechte Isländerin kennen. Sie ist 22 und für sie fängt das Studium gerade erst an. Generell ist es in Island üblich erst nach einer abgeschlossenen Ausbildung zu studieren.
Eine der Aufgaben lautet, in einem Polizeiauto ein Foto zu machen. Verwundert darüber, wie das klappen soll, erzählt mir meine neue isländische Freundin, dass die Polizei sogar einen eigenen Instagram-Account hat und auch auf Facebook vertreten ist. Generell werden Polizisten nicht als Beamte gesehen, sondern mehr als Freunde.
Eine weitere Aufgabe ist, dass sich jemand aus der Gruppe ein Tattoo stechen lassen soll. Kurzerhand beschließt eine aus unsere Gruppe, dass sie diesen Part übernimmt. Nach dem Spiel wird gegrillt und wir bekommen Freibier. Die Musik spielt und es erinnert mich ein bisschen an das Salzburger Studierenden-Leben. In der Sonne lässt es sich sogar aushalten und es hat angenehme Temperaturen. Die Erasmus-Studierenden tragen alle eine Jacke. Den isländischen Studierenden reicht ein Pullover.
Am späten Nachmittag (als das Bier leer ist) beschließen wir nach Hause zu gehen und uns auf die Party am Abend vorzubereiten. Sie beginnt um 20 Uhr. Vorgeglüht wird im Studentenhaus und dann geht’s ab zu einer Diskothek. Wir erreichen sie nach einem Gehweg von 12 Minuten. Wir bekommen wieder Freibier und damit lässt sich auch die isländische Musik aushalten. Wir tanzen die ganze Nacht. Ich treffe wieder auf die Gruppe mit der ich am Nachmittag unterwegs war. Saevör (der Name eines Mädchens) gibt mir einen Tipp wo es die billigsten Zigaretten gibt. Aber ich schätze es macht keinen Unterschied, ob ich 12 Euro oder 11,80 Euro zahle.
Um drei Uhr morgens, nach einer Eierspeis, falle ich ins Bett. Good night!
Mein Zuhause in Akureyri
Samstag, 1. September
Da es gestern auf der Party etwas länger wurde, ist heute chillen angesagt. Ihr seht Fotos von meinem Zimmer, unserer Küche und unserem Bad. Und das Haus von außen.
Es ist wirklich sehr schön, groß und modern eingerichtet. Ich werde mich hier die nächsten Monate auf alle Fälle wohl fühlen. Die Menschen mit denen ich zusammen lebe, sind sehr herzlich und wirklich nett.
Heute gibt’s geiles Essen …
Sonntag, 2. September
Gestern und heute Sonnenschein: I like it. Es ist angenehm warm draußen. Ich versuche deshalb noch die letzten Sonnenstrahlen einzufangen, ehe es richtig dunkel und kalt wird. Um den Tag noch besser zu machen, mache ich das einzig Sinnvolle: Ich gehe mit Kristyna (Tyna) Essen kaufen. Da Tyna genauso ein geografisches Talent ist wie ich – nämlich gar keines – verlaufen wir uns auf den Weg zum Supermarkt. Aber es ist egal, denn wir wollen sowieso die Stadt erkunden.
Linda und ich treffen uns am Nachmittag mit Marina und Sally. Genau, das sind die zwei Mädels die wir im Hostel in Reykjavik kennen gelernt haben. Sie sind zurzeit mit ihrem Camper in Akureyri.
Wir schauen uns die Kirche an. Dann gehen wir in den botanischen Garten. Dort duftet es wunderbar nach Blumen. Ich fühle mich richtig zuhause. Auf dem Weg treffen wir auch auf einen kleinen Stand mit handgestrickten Pullover aus Schafwolle. 18.000 Isländische Kronen pro Stück. Das sind umgerechnet mehr als 140 Euro. Ich will auf jeden Fall so einen Pullover, aber ich warte noch ein wenig – vielleicht lerne ich ja noch einen isländischen Schafhirten kennen…
Ich kaufe Postkarten und Briefmarken. Diese werden demnächst bei bestimmten Menschen in Österreich ankommen. Danach trinken wir noch einen Kaffee im Backpackers. Nach meiner heißen Schokolade mit viel Schlag gehen wir noch in ein Geschäft, wo es warme Socken im Sale gibt. Natürlich kaufen wir uns welche. Die werden wir nämlich spätestens in einem Monat dringend brauchen.

Da Essen gehen in Island einen in den finanziellen Ruin treiben kann, beschließen wir, einmal in der Woche gemeinsam zu kochen. Jeden Sonntag ist jemand anderer an der Reihe der bestimmt, welches Gericht zubereitet wird. Heute gibt es Semmelknödel mit Schwammerlsoße – vorgegeben von Yvonne aus Deutschland. Lecker… ich freue mich richtig darauf.
Mal schauen, was der Abend noch so bringt…
Bis bald, eure Marlene

Offen, neugierig und leiwand: Marlene musste raus aus dem kleinen Dorf in Oberösterreich. Jetzt studiert sie Kommunikationswissenschaft in Salzburg und fühlt sich hier richtig zu Hause.
Bilder: Redakteurin